Projekte

 

Unsere Arbeit:

Wir sind ehrenamtlich organisiert, setzen unsere Projekte unbürokratisch um und verwenden die uns anvertrauten Mittel verantwortungsvoll.

Das Ziel unserer Arbeit in den verschiedenen Projekten besteht darin, einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen von benachteiligten Kindern und Jugendlichen in Tansania zu leisten. Unterstützungsmaßnahmen unterschiedlichster Art sollen diese Kinder und Jugendlichen dazu befähigen selbst eine hoffnungsvolle Lebensperspektive entwickeln zu können.

Durch regelmäßige Besuche unserer Projekte tragen wir Sorge dafür, dass Spenden ausschließlich den Menschen zu Gute kommen, mit denen wir im persönlichen Direktkontakt stehen. Vor Ort stehen wir in zuverlässigem Kontakt zu einheimischen Privatpersonen, die uns in unserer Projektarbeit unterstützen. Diese sind: Mama Semiono, die Koordinatorin der Bildungspatenschaften, Erasmus Kyara, der Schulleiter der „Moshi Technical School“ und Matthew Massawe, der Betreuer der ehemaligen „Waisenhauskinder“. Erfreulicherweise verstehen sich unsere tansanischen Kontaktpersonen als Team und beraten sich gegenseitig sowie auch mit ihren deutschen Partnern/Partnerinnen, wenn Weichenstellungen in den einzelnen Projekten anstehen.

 

1. Projekt „Organisation von Bildungspatenschaften“:

Wir möchten Familien und ihren Kindern den Zugang zur schulischen Bildung ermöglichen. Deshalb organisieren wir Schülerpatenschaften, in deren Rahmen wir die Unkosten für den Schulbesuch von Kindern und Jugendlichen übernehmen.

Da für die Sekundarschule grundsätzlich Schulgebühren anfallen, ein Sekundarschulabschluss jedoch auch in Tansania Voraussetzung für eine Berufsausbildung darstellt, unterstützen wir auch viele Jugendliche.

Weiterhin unterstützen wir die uns bekannten Familien bei der Anschaffung notwendiger Schulmaterialien wie Schulkleidung, Schulbücher usw., wofür in Tansania (auch schon im Primarschulbereich) erhebliche Unkosten anfallen.

Für Jugendliche, die ihren Schulabschluss absolviert haben, endet in der Regel die Unterstützung durch die Patenschaft. Wenn möglich beraten wir diese jungen Menschen noch bei der Auswahl von Ausbildungs- oder Studiengängen. Je nach individueller Situation und Möglichkeiten des Paten/der Patin kann der/die Jugendliche jedoch auch weiter unterstützt werden.

Nur in Einzelfällen leisten wir den uns bekannten Familien materielle Soforthilfe.

Die von uns betreuten Familien werden von unserer tansanischen Kontaktperson Mama Semiono ausgewählt und leben fast ausschließlich in Moshi.

Mama Semiono kennt als ehemalige Lehrerin der internationalen Schule in Moshi, sowie anderer Sekundarschulen sowohl die Schullandschaft in Moshi als auch sehr viele Familien. Da sie selbst in Moshi lebt, kann sie den Kontakt zu den Patenkindern während des Jahres intensiv pflegen. Das mindestens ein Mal im Jahr stattfindende Patenschaftstreffen im Uhurupark in Moshi, bei dem auch immer mindestens eine deutsche Mitarbeiterin des Vereins anwesend ist, wird ebenfalls von ihr geleitet. Mama Semiono arbeitet seit der Gründung von „Visions for Tanzania“ ausgesprochen vertrauensvoll und zuverlässig mit uns zusammen.

Die Anzahl unserer Patenschaften ist mittlerweile auf über 35 angestiegen. Regelmäßig finden sich die Kinder und Jugendlichen bei Mama Semiono ein, um Quittungen abzugeben sowie erbrachte Leistungsnachweise und Zeugnisse vorzulegen. Zu vielen Kindern haben sich inzwischen vertrauensvolle Kontakte entwickelt, die die Kinder in ihrer Entwicklung stützen.

Bei den alljährlichen Patenschaftstreffen gibt es für uns immer wieder positive Ãœberraschungen. Während der Projektreise im Sommer 2018 konnte Claudia Riester erfahren, dass wieder einige Jugendliche beachtliche Erfolge erzielt haben. So schloss z.B. Furaha eine Ausbildung zur Elektrikerin ab. Robert berichtete von seinem ersten Praktikum als Medizinstudent. Ngawala – Schüler an der Moshi Technical School – konnte nach 2 Jahren das erste Mal die Heimreise zu seinen Eltern antreten.

(s. Details unter Aktuelles)

 

2. Projekt „Unterstützung von ehemaligen Waisenhauskindern“:

Unser Projekt „Unterstützung von ehemaligen Waisenhauskindern“ entstand aus der Unterstützung eines Waisenhauses in Mabugini, das im Dezember 2017 leider aufgelöst wurde. Um eine sinnvolle und längerfristige Unterstützung der entsprechenden Kinder zu gewährleisten, suchen wir dringend Paten.

Über einen amerikanischen Arzt erfuhren wir von im Frühjahr 2015 von 40 Straßenkindern in Mabugini, einem ländlichen Vorort von Moshi. Die Kinder wurden dort von einem Pastor in Zusammenarbeit mit einer einheimischen Helferin betreut. Von der Kirche hatte der Pastor usprünglich ein Grundstück und etwas Geld erhalten, um für die Kinder eine Unterkunft zu bauen. Da er jedoch auch muslimische Straßenkinder betreute, wurden die Gelder eingefroren, und das Bauvorhaben gestoppt. Bei dem später fertig gestellten Waisenhaus handelte es sich zum Projektbeginn um  einen unfertigen Rohbau ohne Fenster, Türen und Dach, der dennoch bereits von den Kindern bewohnt wurde.

Claudia Riester fuhr im August 2015 zum 1. Mal nach Mabugini, um sich ein Bild von der Situation zu machen. In der Folge wurde innerhalb des Vereins „Visions for Tanzania“ entschieden, das Waisenhaus zum zweiten Projekt zu benennen. Erstes Ziel sollte die Fertigstellung des Gebäudes, sowie des Innenbereichs sein. Mittel- und längerfristig sollten Möglichkeiten einer autarken Versorgung gesucht und mit Unterstützung des Vereins umgesetzt werden.

(Bildquelle/Mabugini: Busby photography)

Zusammen mit zwei weiteren Sponsoren unterstützten wir das Waisenhaus in Mabugini seit Sommer 2015. Die erste Unterstützungsmaßnahme unseres Vereins ermöglichte den Einbau von Fenstern und Türen, sowie später die Möblierung des Waisenhauses. Bezugsfertig war das Waisenhaus im Oktober 2015.

Im Frühjahr 2016 wurde das Waisenhaus verputzt. Auch wurden die Kinder mit neuen Kleidungsstücken ausgestattet. Weiterhin angedacht war die Spende einer Solaranlage für das Waisenhaus. Diese Idee wurde jedoch zu Gunsten der Anschaffung eines kleinen Fahrzeugs zurück gestellt. Mit diesem konnten neben Fahrdiensten für die Kinder selbst auch kleinere Taxidienste erbracht werden. Direkte Verbindungsperson zum Waisenhaus in Mabugini waren Mama Semiono, sowie unsere Kontaktperson Daniel.

Leider häuften sich 2017 Hinweise, wonach der Leiter des Waisenhauses vereinzelt Kinder schlage, sowie auch die Köchin des Waisenhauses sanktioniere. In der 2017 stattfindenden Projektreise wurde versucht, in mehreren intensiven Gesprächen auf den Pastor einzuwirken. Der Einsatz einer Sozialarbeiterin vor Ort sollte ihn in seiner Arbeit unterstützen. Dennoch zeigte sich leider auch in Folge keine Veränderung seines Erziehungsstils. Auch in Bezug auf andere Vorfälle zeigte der Pastor keine Einsicht. Da auch das örtliche Jugendamt (sozial welfare) von den Ereignissen erfuhr, überschlugen sich im Dezember die Ereignisse. Traurigerweise wurde das Waisenhaus kurzer Hand geschlossen.

In mühevoller Arbeit konnte unser damaliger Mitarbeiter Daniel für jedes Kind entfernte – leider größtenteils sehr verarmte – Verwandte ausfindig machen. Bei diesen sollten die jeweiligen Kinder zumindest vorübergehend untergebracht werden. Relativ schnell entstand im deutsch-tansanischen Mitarbeiterteam unseres Vereins die Idee, den ehemaligen Waisenhauskindern durch die Unterbringung in Internatsschulen eine „Rundum-Versorgung“ mit Unterkunft, Verköstigung und Schulbildung anbieten zu wollen. Entsprechende Schulen in der näheren Umgebung von Moshi wurden gesucht und gefunden. Durch die weitere Unterstützung unseres Großspenders aus Spaichingen war es möglich, diese Idee umzusetzen. Da unser Mitarbeiter Daniel – der zunehmend in größerem Umfang in Kenja beschäftigt war – einen Ausstieg aus der Zusammenarbeit mit „Visions for Tanzania“ ankündigte, stellten wir unseren neuen Mitarbeiter – Matthew Massawe – ein. Matthew Massawe wurde von Claudia Riester und Mama Semiono ausgewählt.

Hochmotiviert stattete Matthew unsere ehemaligen Waisenhauskinder im Januar mit den nötigen Utensilien wie Koffer und Matratzen aus. Der „Umzug“ in die Internatsschulen verlief dank seiner intensiven Betreuung für die Kinder sehr gut. Auch den Schulwechsel in die teilweise vermutlich etwas anspruchsvoller arbeitenden Schulen konnten die Kinder gut bewerkstelligen.

Im Rahmen der Projektreise im April 2018 konnte Claudia Riester viele der ehemaligen Waisenhauskinder an ihren neuen Internatsschulen besuchen. Die Kinder freuten sich über den Besuch von Matthew und Claudia und berichteten stolz von ihren bereits geleisteten Schulerfolgen. Um die ca. 40 Kinder längerfristig in den Internatsschulen halten zu können, suchen wir – wie bereits oben erwähnt – dringend Paten.

(s. Details unter Aktuelles)

 

3. Projekt: „Unterstützung der Moshi Technical School“:

Die „Moshi Technical School“ ist eine renommierte tansanische Sekundarschule, die ursprünglich eine technische Ausrichtung hatte, vor längerer Zeit jedoch zu einer allgemein bildendenden Schuleinrichtung geworden ist. Hier werden 1200 – meist sehr begabte – Schüler und Schülerinnen aus ganz Tansania unter sehr schwierigen Bedingungen unterrichtet und beherbergt.

Kennen gelernt haben wir die „Moshi Technical School“ im Sommer 2015 als unsere ältestes Patenkind, Robert, zusammen mit seinem damaligen Schulleiter zum alljährlichen Patenschaftstreffen in den Uhurupark in Moshi kam. Hier stellte der Schulleiter die Probleme der Schule dar und lud Claudia Riester und Mama Semiono dazu ein, einen Besuch an der „Moshi Technical School“ zu machen. Bereits damals wurde der Wunsch nach einer Partnerschule geäußert, der bislang noch nicht erfüllt werden konnte. Jedoch haben wir innerhalb von „Visions for Tanzania“ entschieden, die „Moshi Technical School“ zum weiteren Projekt unseres Vereins zu benennen.

Im Sommer 2016 konnte Claudia Riester dem Schulleiter der „Moshi Technical School“ eine erste finanzielle Unterstützung durch „Visioins for Tanzania“ zusagen. Die zuständigen Personen auf Leitungsebene einigten sich auf neue Betten für das Internat. Bereits im Oktober wurden diese im Rahmen der Graduiertenfeier geliefert.

Das nächste Ziel stellte die Einrichtung der neu sanierten Schulbibliothek dar. Im Sommer 2017 wurden im Rahmen einer Projektreise einige Laptops überreicht. Wenige Monate später konnten 2 Räumlichkeiten eingeweiht werden, die durch die Unterstützung unseres Vereins mit Arbeitstischen und Bänken ausgestattet wurden.

Bei der Projektreise im Sommer 2018 waren die beiden Bibliotheksräume bereits mit Regalen ausgestattet. Auch eine Bücherspende mit englischsprachiger Literatur konnte überreicht werden.

Auf die Anschaffung einer Solaranlage mit Unterstützung unseres Vereins ist der Schulleiter Erasmus Kyara derzeit besonders stolz.

Da die Lern- und Lehrbededingunen an der „Moshi Technical School“ nach wie vor sehr schwierig sind, jedoch sowohl Lernende als auch Lehrende enorme Leistungen erbringen, suchen wir weiterhin dringend eine deutsche Partnerschule und/oder Sponsoren. Mit dem Schulleiter Erasmus Kyara stehen wir in engem Kontakt. Erasmus Kyara ist für uns ein langjähriger, ausgesprochen zuverlässiger Kooperationspartner (s. Details unter „Aktuelles“).